Warum Pflaumenbaum schneiden?
Pflaumenbaum schneiden hat einige Vorteile. Es lohnt sich also, wenn Du Dich regelmäßig darum kümmerst. Welche Vorteile das sind, siehst Du hier:
- Steigerung des Ertrags
- Verbesserung der Fruchtqualität
- Kontrolle der Baumgröße
- neues Wachstum wird gefördert
- Vermeidung von Krankheiten
- Pflaumenbaum lebt länger
Wann Pflaumenbaum schneiden?
Auch wenn Form und Konsistenz etwas anderes sagen: Die beliebten Früchte sind keine Weicheier und so kannst Du sowohl im Winter als auch Sommer Deinen Pflaumenbaum schneiden.
Dennoch ist es nicht ratsam, die Schere willkürlich im Sommer oder Winter anzulegen, denn Sommer- sowie Winterschnitt haben jeweils ihren ganz eignen Zweck.
Sommerschnitt beim Pflaumenbaum
Der Sommerschnitt – oder genauer gesagt: Hochsommerschnitt – findet während der letzten bzw. ersten Juli- bzw. Augusttage statt. Setzt Du in dieser Zeit die Schere an den Pflaumenast, bremst Du das Wachstum des Baumes. Du verhinderst also, dass Dein Pflaumenbaum überwuchert und zu viele wild wachsende Triebe entwickelt. Außerdem wächst Dein Pflaumenbaum so nicht ganz so schnell, wenn Du Dich dazu entscheidest, im Sommer Deinen Pflaumenbaum zu schneiden.
Winterschnitt beim Pflaumenbaum
Im Winter kannst Du von Januar und bis in den April hinein Deinen Pflaumenbaum schneiden. So hast Du die Chance, dem Baum beim Wachsen zu helfen. Selbst bei Minustemperaturen ist der Schnitt kein Problem.
Mit dem Winterschnitt regst Du jedenfalls das Wachstum Deines Baumes an, was sich später positiv auf die Ernte auswirkt.
Trockenheit für den Pflaumenschnitt abwarten
Egal, ob Sommer oder Winter – Du solltest nie Deinen Pflaumenbaum schneiden, wenn es draußen feucht ist. Warte eine trockene Periode ab. So stellst Du sicher, dass sich keine Pilzkrankheiten über die Schnittwunden ausbreiten.
Pflaumenbaum schneiden: So geht's
Direkt, nachdem Du Deinen Baum in die Erde gesetzt hast, geht es den ersten Ästen an den Kragen – jedoch nur, wenn Du Deinen Pflaumenbaum im Frühjahr gepflanzt hast. Bei einer Herbstpflanzung lässt Du ihn also erst einmal in Ruhe und gibst Deinem Pflaumenbaum genug Zeit, seine Wurzeln ins Erdreich zu graben. Dann brauchst Du erst im nächsten Jahr Deinen Pflaumenbaum zu schneiden.
Bei Deinem jungen Pflaumenbaum suchst Du dann nach vier kräftigen Trieben, die nicht zu steil nach oben wachsen. Möglichst waagerecht wachsende Äste sind ideal. Aus ihnen entstehen die Grundlagen für die später Früchte bildenen Triebe – die Leitäste. Diese vier Leitäste zeigen am besten in alle Himmelsrichtungen und kommen sich somit nicht in die Quere. Jeder dieser zukünftigen Leitäste wird nun gekürzt, und zwar um ca. 1/3 seiner Gesamtlänge. Setze Säge oder Schere direkt über einer Knospe an und achte darauf, dass diese Knospe nach außen zeigt, also vom Baum weg. Idealerweise schneidest Du die Äste auch ungefähr gleich lang. So entsteht eine gleichmäßige Krone.
Als Nächstes kümmerst Du Dich um den Haupttrieb. Das ist quasi die Fortführung des Stammes. Dafür suchst Du nach Ästen, die senkrecht in die Höhe wachsen und ihm Konkurrenz machen. Diese Konkurrenztriebe müssen weg und fallen also der Schere zum Opfer. Auch andere schwache und steil wachsende Äste kappst Du knapp über dem Astring.
Erziehungsschnitt beim Pflaumenbaum
Dein Pflaumenbaum ist noch jung. In den ersten fünf bis acht Jahren ist der Erziehungsschnitt angesagt.
Zu Beginn solltest Du Deinen Pflaumenbaum schneiden, damit er schnell wächst und somit früh viele Früchte trägt. Aus diesem Grund schneidest Du ihn vorzugsweise im Spätwinter. Die meisten Pflaumenbäume blühen im April.
Mit dem Erziehungsschnitt schaffst Du einen wohlgeformten Baum, der gleichmäßig wächst und in dessen Krone alle Blätter und Blüten genug Sonnenlicht abbekommen.
Schaue Dir für den Erziehungsschnitt noch einmal die Leitäste an und sorge dafür, dass jeder von ihnen später drei kräftige Seitenäste bekommt. Diese Seitenäste sollten alle genug Platz zum Wachsen haben und sich nicht einander blockieren. Sehr steile Triebe schneidest Du auch wieder ab und auch die restlichen Triebe des Baumes kürzt Du ein.
Falls die Leitäste zu lang werden, kürze sie. Schneide immer kurz vor einer Knospe, die vom Baum weg zeigt. Kappe aber nie zu viele Äste auf einmal. Gesunde Triebe, die gerade nach außen wachsen, dürfen erst einmal am Baum bleiben.
Erhaltungsschnitt beim Pflaumenbaum
Nach einigen Jahren hat Dein Pflaumenbaum eine stattliche Krone. Radikale Formschnitte sind also nicht mehr notwendig. Ohnehin solltest Du es vermeiden, Deinen Baum radikal kahlzuschlagen. Verjüngungsschnitte verträgt der Pflaumenbaum nicht so gut. Sie sind daher kontraproduktiv. Lasse Deinem Baum lieber mehr Zeit und trenne die alten Triebe nach und nach ab. Entferne kranke Äste und alle, die ins Innere der Krone ragen. Auch die lästigen Konkurrenztriebe, die steil nach oben wachsen, müssen weg. Falls Du bemerkst, dass sich an einem Trieb nur noch wenige oder sogar gar keine Früchte mehr bilden, kannst Du ihn auch ganz entfernen.
Pflaumensorten im Überblick
Die meisten Pflaumenbäume sind Selbstbefruchter. Sie lassen sich also bedenkenlos alleine in den Garten stellen. Zum Befruchten der Blüten braucht Dein Pflaumenbaum also keinen zweiten Baum, vor allem wenn Du Dich für eine dieser Pflaumensorten entscheidest.
Pflaumenbaum düngen
Neben einem regelmäßigen Schnitt freut sich Dein Pflaumenbaum auch über Dünger. Ideal ist ein Langzeitdünger, mit dem Du Deinen Pflaumenbaum düngen kannst – am besten immer im Frühjahr.
Pflege nach dem Schnitt des Pflaumenbaums
In der Zeit nach dem Schnitt ist Dein Pflaumenbaum etwas empfindlicher. Aber mit den richtigen Pflegetipps erholt er sich schnell wieder. Die Schnittstellen heilen in der Regel von selbst. Hier musst Du Dich also um nichts kümmern. Ansonsten solltes Du auf folgende Punkte achten:
- Nach dem Schnitt kann der Wasserbedarf etwas höher sein, gerade bei Trockenheit. Staunässe solltest Du allerdings weiterhin vermeiden.
- Nach dem Schnitt solltest Du Deinen Pflaumenbaum nicht düngen, da er sonst zu schnell ins vegetative Wachstum geht.
- Dein Pflaumenbaum ist nach dem Schnitt etwas anfälliger für Pilzkrankheiten. Achte daher auf Anzeichen wie welke Triebe oder braune Blattspitzen.
Pflaumenbaum schneiden: häufige Fragen
Einen Pflaumenbaum schneidet man im Spätwinter (Januar bis April) für kräftiges Wachstum oder im Hochsommer (Ende Juli bis Anfang August), um das Wachstum zu bremsen. Beim Schnitt entfernt man steil wachsende Wassertriebe, kranke und nach innen wachsende Äste und kürzt Leitäste, damit eine luftige, gut belichtete Krone entsteht – je nach Alter mit Erziehungs- oder Erhaltungsschnitt.
Einen Pflaumenbaum sollte man nur bei starker Vergreisung oder schlechtem Fruchtertrag radikal schneiden, und das idealerweise im Spätwinter (Februar bis März) bei trockenem Wetter und Temperaturen über -5 °C. Besser ist es jedoch, die Verjüngung in mehreren Jahren schrittweise durchzuführen, da Pflaumenbäume radikale Schnitte schlecht vertragen.
Wassertriebe bei einem Pflaumenbaum sollte man am besten von Juni - August schneiden, wenn sie gut sichtbar sind – so schwächt man ihre Rückkehr im Folgejahr. Alternativ kannst Du sie auch im Frühjahr (Februar/März) entfernen, wenn Du ohnehin einen Rückschnitt durchführst.
