Anleitung

Grundmauerschutz herstellen

Grundmauerschutz herstellen

Kalte Füße? Schimmel? Abgebröckelter Putz? Dann wird es Zeit für einen Grundmauerschutz! Denn durch Regen, Schnee und Tau dringt Feuchtigkeit durch die Wand, das dadurch vermieden werden kann. Wie genau Du das Projekt anpacken kannst, zeigt Dir unsere HORNBACH Meisterschmiede!

Das brauchst Du

Wozu Grundmauerschutz?

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Feuchtigkeit in Gebäudemauern lässt das Mauerwerk erkalten – Schimmel und Schwämme befallen und zersetzen in der Folge die Mauern, der Putz bröckelt und die Farbe platzt ab. Das modrige Klima in den betroffenen Räumen kann insgesamt gesundheitsbeeinträchtigend sein. Je früher die Feuchte bekämpft wird, desto besser kann die Bausubstanz erhalten werden.

Es ist wichtig zu klären, mit welcher Form der Feuchtigkeitsbelastung man es zu tun hat, bevor man mit entsprechenden Schutzmaßnahmen beginnt.

Grundmauerschutz an alten Gebäuden

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Hebe hierfür entlang der Fundamentmauer einen Graben aus mit 5 % Gefälle. Wenn die Ursache der Feuchtebelastung nicht schon vorher klar war, sollte sie jetzt ermittelt werden. Möglicherweise brauchst Du dafür einen Experten.

Vom Ergebnis dieser Untersuchung hängt ab, ob eine Drainage nötig ist. Wir empfehlen es, weil Du damit sicher gehst, dass in Zukunft keine Probleme mehr auftreten werden. Beseitige alle Unebenheiten und Verunreinigungen wie losen Putz, Dämmstoff- und Bitumenfarbreste von der Mauer; Löcher und Risse im Mauerwerk glatt verspachteln.

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Grundmauerschutz am Neubau

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Einfacher ist es, wenn Du in der noch offenen Grube eines Neubaus arbeiten kannst. Hebe für die Drainage einen Graben aus. Dessen höchster Punkt liegt 30 cm unterhalb der Oberkante des Fundaments, damit sich das Wasser notfalls bis 20 cm über das Rohr stauen kann; es darf aber nicht tiefer als bis zur Unterkante des Fundaments ausgehoben werden, da sonst dieses unterspült werden kann.

Der höchste Punkt muss der am weitesten vom Kanalanschluss entfernte sein, also diagonal gegenüber. Sorge von dort ausgehend für ein Gefälle von 1,5 %. Lass die freistehende Wand völlig austrocknen. Falls eine stärkere Feuchtigkeitsbelastung vorlag, muss die Wand von Fachleuten mechanisch getrocknet werden, bevor Du weitermachen kannst.

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Bituminöse Abdichtung

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Der Untergrund muss sauber, fettfrei und frei von Trennmiteln sein. Bei feuchten Untergründen soll unter dem Voranstrich mit Dichtschlämme abgedichtet werden. Bei trockenen Wänden kann direkt mit Voranstrich gearbeitet werden. Danach die erste von zwei Lagen Bitumen-Dickbeschichtung aufbringen. Die Masse leicht antrocknen lassen und das Panzer-Vlies leicht fixieren.

Jetzt die erste Bitumen-Dickbeschichtung mit dem Vlies antrocknen lassen, je nach Witterung bis zu mehreren Stunden. Die Beschichtung muss bis zur Trocknung unbedingt vor Feuchtigkeit, Frost und starker Sonneneinstrahlung geschützt und dazu abgedeckt werden.

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Zweite Lage

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Danach die zweite Lage (2 Anstriche min. 3-4 mm Dicke) aufbringen und gut durchtrocknen lassen, je nach Witterung bis zu mehreren Tagen. Auch diese Beschichtung muss bis zur Trocknung unbedingt vor Feuchtigkeit, Frost und starker Sonneneinstrahlung geschützt und dazu abgedeckt werden.

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Dämmplatte befestigen

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Um die Abdichtung mit Bitumen-Dickbeschichtung vor Druck und Beschädigungen durch das Erdreich zu schützen und einen zusätzlichen Dämmeffekt zu erzielen, werden Wärmedämm-/Dränplatten auf der Bitumen-Dickbeschichtung verlegt. Diese Platten leiten Wasser nach unter ab.

Klebe die Platten mit Bitumen-Dickbeschichtung (vollflächig aufstreichen) oder Bitumen-Dickbeschichtung 2-K (handflächengroße Klebepunkte) lückenlos und versetzt zueinander auf, sodass sich keine Fugenkreuze bilden. Die Verklebung vor dem nächsten Arbeitsschritt abbinden lassen.

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Wichtig:

Jede Form von vertikaler Grundmauerabdichtung wird hinfällig, wenn sie nicht mit einer horizontalen Mauer- und Bodenabdichtung kombiniert wird! Bei Neubauten ist die vertikale Grundmauerdichtung inzwischen Standard.

Filtervlies auslegen

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Das Grabenbett wird mit Filtervlies ausgelegt. Seitlich sollte so viel Vlies überstehen, dass es später auf dem Kiesbett umgeschlagen werden kann. Darauf schüttest Du eine 15 cm dicke Schicht Sickerkies.

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Drainagerohr verlegen

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Verlege auf diesem Kiesbett das Drainagerohr mit 1,5 % Gefälle vom Rohrscheitel (höchster Punkt). Der tiefste Punkt ist der Anschluss an den Kanal oder Sickerschacht. So fließt das Wasser immer richtig ab.

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Drainageschacht einbauen

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Baue an jeder zweiten Richtungsänderung ein T-Stück und einen Drainageschacht nach oben ein. Den Drainageschacht nennt man auch Revisionsschacht. Er ist das Kontroll- oder Spülrohr, durch das Verunreinigungen aus der Drainage gespült werden.

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Rohr anschließen

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Das Drainagenrohr lässt sich beliebig zuschneiden und einfach an die Verbindungsstücke zum Drainageschacht und Kanal anschließen.

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Graben auffüllen

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Wenn das Drainagerohr an den Kanal oder den Sickerschacht angeschlossen ist, füllst Du Kies in den Graben, bis die Dämm- oder Drainageplatten an der Hauswand 30 cm hoch bedeckt sind.

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Abdecken mit Filtervlies

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Die gesamte Drainage und ihr Kiesbett müssen vor Verunreinigung durch Schwemmteilchen im absickernden oder aufsteigenden Wasser geschützt werden. Schlage dazu die Enden des unteren Vlieses um und bedecke zusätzlich die gesamte Kiesfläche und die Dämmplatten bis oben zum Rand mit Filtervlies. Während der Arbeiten kannst Du das Vlies provisorisch an den Platten befestigen.

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Füllstoff einfüllen

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Fülle den Rest des Grabens nun lagenweise auf – entweder mit dem Erdaushub oder, falls sich dieser nicht eignet, mit einem anderen Füllstoff, der Wasser gut nach unten absickern lässt: Immer abwechselnd eine Lage Füllstoff einfüllen, diese verdichten und wieder mit einer neuen Lage auffüllen.

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Tipps und Tricks

  • Vor dem Bau der Drainage: Bevor Du mit dem Bau der Dränage beginnst, solltest Du wissen, wohin das Wasser abgeleitet wer­den soll: Gibt es einen Kanalanschluss, und darfst Du diesen nutzen? Die Einleitung in die Mischwasser- bzw. Schmutzwasserkanalisation ist nach den Entwässerungssatzungen mancher Kommunen verboten. Muss ein Sickerschacht angelegt werden? Einen solchen Schacht sollte ein Fachmann erstellen, und das muss unbedingt mit einem Statiker abgesprochen werden, damit nicht das Hausfundament unterspült wird.
  • Planung und Vorbereitung: Für richtigen Grundmauerschutz ist eine sorgfältige Planung und Vorbereitung essenziell. Es geht schließlich um die Bausubstanz Deines Hauses.

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