
Nägel richtig nageln
Nageln – die einfachste Art, Holzverbindungen herzustellen. Damit diese Verbindungen beim nächsten Windstoss nicht auseinanderfallen, gibt es ein paar Grundregeln zu beachten. Für alle blutigen Anfänger, aber auch geübte Heimwerker gibt es hier alles über's richtige Nageln, die unterschiedlichen Nagelarten und wertvolle Tipps, um blaue Daumen zu vermeiden.
Welcher Nagel für welchen Zweck?
Ob Drahtstifte, Stahlnägel, Haken oder Ösen - wir zeigen Ihnen die Unterschiede der einzelnen Nagelarten und haben deren Einsatzbereiche im Überblick zusammengefasst:
Nägel für Standardbefestigungen

Drahtstifte mit Senkkopf (1)
Kopf geriffelt oder glatt. Für Rohbefestigungen. Kann Splittern des Holzes bewirken.
Drahtstifte gestaucht (2)
Für Schreinerverbindungen, Kopf kann versenkt und zugekittet oder überspachtelt werden.

Schraubnägel mit Senkkopf (3)
Zum Befestigen von Holz-, Spanplatten und Blindfussböden. Hoher Auszugswiderstand.
Stahlhaken (4)
Gute Festigkeit in Bimsmauerwerk und Holz. Vielseitig verwendbar bei grossen Stärken, eventuell vorbohren.

Stahlnägel (5)
Zum Befestigen von Sperrholzplatten, Leisten und Profilen auf Holz oder leichtem Mauerwerk.
Stahlnägel geriffelt (6)
Zum Befestigen von Blechen und Platten oder Latten auf Bims- und Ziegelstein oder Leichtbeton.

Leichtbauplatten-Nägel (7)
Runde oder quadratische Kopfplatte. Zum Befestigen von Bauplatten auf Holz oder leichtem Mauerwerk.
Dachpappstifte (8)
Zum Befestigen von Blechen, Pappe, Platten aller Art auf Holz oder leichtem Mauerwerk.
Nägel für Sonderbefestigungen

Polsternägel (1)
Dekorativer Kopf. Zum Befestigen von Polsterbezügen.
Goldleistenstifte (2)
Für feine, unsichtbare Befestigungen.
Ankernägel (3)
Für vielfältige schraubenlose Holzverbindungen.
Kupfernägel (4)
Kantiger Schaft. Für spezielle Anwendungsbereiche.

Kammzwecken (5)
Großer, glatter Kopf. Zum Befestigen von Dekorstoffen, Polsterbezügen, Bodenbelägen usw.
Leistenstifte (6)
Mit konischem Kopf, für leichtes Versenken.
Rundkopfstifte (7)
Zum Befestigen von Zierbeschlägen an Möbeln.
Leichtbauplattenstifte (8)
Zum Befestigen von weichem und porösem Material.

Bildernägel (9)
Stahlnägel mit Zierkopf.
Farbnägel (10)
In vielen Holzfarben, erspart Versenken.
Schlaufen (11)
Zum schnellen und sicheren Befestigen von Drahtzäunen.
Schieferstifte (12)
Speziell zum Befestigen von Schieferplatten bei der Dacheindeckung.
Haken und Ösen

Bilderhaken (1)
Mit Stahlnägeln. Für hohe Belastbarkeit.
Bilderösen (2)
Für die sichere Befestigung von Holz-Bilderrahmen.
Zu den Sortimenten
Sorry!
Leider wurde uns diese Information vom Lieferanten noch nicht zur Verfügung gestellt.
Tipps und Tricks zum richtigen Nageln
Um den Nagel auf den Kopf zu treffen, gibt es folgende Tipps:
- Halten Sie den Nagel unterhalb des Nagelkopfes und schlagen Sie ihn nur soweit ins Holz, bis er alleine hält. Nun mit weiteren Hammerschlägen den Nagel einschlagen.
- Halten Sie den Hammer besser am hinteren Griffende, um den Schwung des Hammers gut auszunutzen.
- Wenn beim Entfernen oder Einschlagen von Nägeln die Holzoberfläche etwas eingedrückt wurde, geben Sie etwas heisses Wasser auf die Druckstelle. Nach dem Aufquellen des Holzes kann es wieder abgeschliffen werden.

Auf die Grösse kommt es an
Für die Länge eines Holznagels gilt folgende Faustregel: Etwa 2/3 der Schaftlänge soll im haltenden Holzteil sitzen.
Der Nagel selbst darf nicht zu dick gewählt werden, damit das Holz nicht reisst.
Um das Einschlagen zu erleichtern, nicht den Nagel ölen, sondern das Holz vorbohren!

Nageln in Hirnholz
Beim Nageln in Hirnholz ist die Verbindung am sichersten, wenn in wechselseitige Richtungen genagelt wird.
Zuerst an den Enden einen Heftnagel ca. 2/3 einschlagen und den Sitz der Bretter nochmals prüfen.
Nun die restlichen Nägel dazwischen schräg einschlagen.

Gegen Holzspaltung
Vermeiden Sie bei einer Reihennagelung, besonders am Materialende, das Einschlagen der Nägel in die gleiche Holzfaser. Das Holz kann dabei gesprengt werden. Deshalb immer versetzt nageln oder die Nagellöcher vorbohren.
Beim Nageln in schwachem Holz kann die Spitze des Nagels das Holz zum Reissen bringen. Mit einem Hammerschlag kann man die Nagelspitze etwas stauchen. Nun wird sich das Holz weniger spalten.

Splitternde L-Verbindungen
Auch bei L-Verbindungen kann es vorkommen, dass das Holz gesprengt wird oder splittert. Um dies zu vermeiden, kann das eingesetzte Holzteil länger geschnitten und nach dem Festnageln auf die richtige Länge abgesägt werden.

T-Verbindungen
Bei dieser Holzverbindung auf der einen Seite einen Holzklotz mit einer Schraubzwinge befestigen und dann von der anderen Seite schräg durch beide Holzteile nageln. Von der gegenüberliegenden Seite ebenso arbeiten.

Haltbare Nagelverbindung
Eine besonders haltbare Holzverbindung erreicht man beim Durchnageln und anschliessendem Umschlagen der Nägel.
Am Nagel wird ein Dreikanteisen (alte Dreikantfeile o.Ä.) angelegt und mit dem Hammer umgekantet.
Danach den Nagel wie im Bild gezeigt umschlagen. Von der Unterseite sollte mit einem schweren Hammer (oder Eisenstück) gegengehalten werden.

So verhindern Sie blaue Daumen
Ein Pappstreifen schützt Ihre Finger beim Arbeiten mit kleinen Nägeln vor Verletzungen. Der Nagel wird einfach durch die Pappe gesteckt und entsprechend platziert. Danach den Pappstreifen abreissen.

Über Kopf nageln
An schwer zugänglichen Stellen, wie z. B. bei der Befestigung von Profilbrettkrallen, ist der Einsatz eines Nagelhalters zu empfehlen. Der Nagel wird in der Nagelöffnung magnetisch gehalten und kann somit leicht an jeder Stelle eingeschlagen werden.

Nägel versenken
Bei manchen Nagelverbindungen sind die Nagelköpfe unerwünscht. Treiben Sie dann den Nagel mit einem Versenker einige Millimeter unter die Holzoberfläche und verschliessen die Nagelöffnung mit einem passenden Holzkitt.

Nägel entfernen
Krumm geschlagene Nägel können mit einer Beisszange durch kurzes Rucken gezogen werden. Ein dünnes Holzbrettchen als Unterlage verhindert ein Beschädigen des Holzes. Grössere Nägel können problemlos mit einem Nageleisen, dessen Krümmung wie ein Hebel wirkt, entfernt werden.
Sie haben grosse Mengen zu vernageln?
Elektrotacker bzw. Nagler sind dann die richtige Wahl, wenn Sie grosse Mengen an Nägeln oder Klammern verarbeiten müssen. Ein typischer Einsatzbereich ist die Montage von Vertäfelungen aus Holz oder Paneelen. Aber auch viele andere Einsatzgebiete sind für die Verwendung eines Elektrotackers denkbar. Beim Kauf eines neuen Gerätes sollten Sie auf folgende Ausstattungsmerkmale achten:

- Schlagkraftregulierung: Bei hartem Werkstoff und langen Klammern bzw. Nägeln muss eine hohe Schlagkraft einstellbar sein.
- Mehrschlagauslösung: Wenn die Klammer oder der Nagel nicht ganz ins Material eindringt, kann durch die Mehrfachauslösung nachgeschlagen werden.
- Verarbeitung von Klammern UND Nägeln: Höherwertige Geräte erlauben die Verarbeitung von Klammern und Nägeln bis 32 mm Länge.